Etwas Holz...falls es mal länger dauert...
Liebe Sportfreunde, so gesehen muss ich Euch dringend von der
Teilnahme im nächsten Jahr abraten!
Es ist inzwischen ja sogar so weit gekommen, dass die
Entfernungen zum Verpflegungsstützpunkt durch einige Teilnehmer
nur noch mit dem Fahrrad überwunden werden konnten. Und auf den
Alkoholmissbrauch bei der Rückfahrt durch die Schlaglöcher mit
dem Bierglas in einer Hand muss ich nicht eingehen...
Ich muss allerdings auch zugeben, ohne schleimen zu wollen, dass
der Vorstand das Desaster geahnt hat. Denn nicht von ungefähr
schlängelte sich, noch bevor die Schlagbäume fielen, ein
Langholztransporter durch die Rettungsgasse, unauffällig gefolgt
von einem geländegängigen Wagen mit blickdicht abgeplantem
Anhänger. Außerdem hatte der Große Vorsitzende eine Überraschung
angekündigt.
Klar, dass die Spekulationen beim Fußfolk wild in ins reichlich
vorhandene Kraut der Angelstellen schossen. Eine
Mehrheitsmeinung, ob es ein Höhenfeuerwerk oder eine
gemeinschaftliche Nacktbadeeinlage zu Mitternacht geben könnte,
konnte sich allerdings nicht bilden. Wegen dieser Themen blieben
Holzauto und Hänger unbekannten Inhalts
eigentlich unbemerkt. Komisch war allerdings, dass man sich am
Tresen zeitweilig selbst bedienen musste, weil der Barkeeper
(allein) nur Obstbaumholz auslud. Hier war offensichtlich eine
Obstplantage unter die Kettensäge geraten. Folgerichtig reichte
der daraus aufgeschichtete Scheiterhaufen bis an die Baumgrenze
und das Feuer stellte jeden Leuchtturm in den Schatten.
Kaum drohte Spaß in der Dämmerung aufzukommen piepten völlig
deplaziert zwei Bissanzeiger. Dennoch wurde es lustig, als sich
die Beißrichtung durch aufeinanderfolgendes weiteres Piepen
abzeichnete, weil einer der beiden Fische befreundete
Angelschnüre einsammelte.
Danach ließ die Anspannung nach, war doch ein Schneiderangeln
nunmehr ausgeschlossen.
Doch ein Schneidertag wäre kein wirkliches Problem gewesen. Ein
solches zeigte sich vielmehr wenig später als letzte Schaumblase
am Zapfhahn. Trotz voller Stromstärke des Miefgenerators kam aus
dem Fass nur feuchte Luft. Allerdings kam auch das nicht
unerwartet, denn einige Freistilsportier hatten mit volumenmäßig
mit Eimern vergleichbaren Biergefäßen am Ausschank angestanden.
Just in diesem Moment, es war wohl kurz vor Mitternacht
(möglicherweise stimmte das Zeitgefühl auch nicht mehr so ganz)
kam die Überraschung - das 50ste - nicht Fass, sondern Jubiläum.
Ein Fass gehörte aber dazu.
Ein Hoch auf das gewesene Geburtstagskind und möge der zweite
Frühling ewig dauern. Es störte überhaupt nicht, dass die
Biereimerfraktion bereits abgetreten war oder die Holzwürmer aus
dem Lagerfeuer die Partystimmung nieder zu schreien versuchten.
In respektvollem Abstand hatte sich ein Arbeitskreis um die
Licht- und Wärmequelle gescharrt, um etwas kreisen zu lassen.
Das wäre der Zeitpunkt gewesen, um die Vereinshymmne zu
intonieren. Die Sangesfreude jedenfalls war da und auch das
Durchhaltevermögen.
Cooler Schuppi
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Auch gegen den Durst gab‘s ein Mittel
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