Der Sommernachtstraum : : Seite 3 |
Die Stunde der Wahrheit
Es machte sich die unbeschreibliche Atmosphäre
aus Gruppendynamik, Geruch nach verschüttetem Bier,
Bissanzeigerpiepen, Knicklichterglimmen, der sicheren
Vorfreude auf den besten Fisch und einer gewissen Leichtigkeit,
ab gewisser Biermengen, breit. Genau das sind die typischen
Merkmale eines speziellen Sommernachtstraumes, der alle
Sinne anspricht, wie es nur beim Gemeinschaftsangeln
gelingt.
Da war es ganz normal, dass sich mit fortschreitender
Tageszeit Realität und Wirklichkeit bei einem Teil
der Angler vermischten. Das ging sogar so weit, dass
Bissanzeiger ungehört bis zur Erschöpfung
jaulten oder Angler beim Keschern baden gingen.
Folgerichtig war die Freude am nächsten Morgen
auf ein erfrischendes Frühstück am Busen der
Natur bei Möwenkreischen und Wellenschlag nicht
ungeteilt. Doch selbst diejenigen, denen das Möwengeschrei
bis unter die Zahnwurzel zog, fanden sich zum Abgesang
oder auch Höhepunkt des Gemeinschaftsangelns am
offiziellen Bandmaß im Vereinszentrum ein. Und
wer glaubte, dass im badewannenwarmen Wasser nur Karpfen
und Bleie Lust auf Vereinsmeierei hätten, hatte
sich geirrt. Auch Aal, Barsch und Hecht konnten den
Verlockungen des heißen Tages und noch weniger
der lauen Nacht widerstehen.
Insofern war es zu verschmerzen, dass trotzdem wieder
ein Karpfen den Siegerschwanz vorne hatte.
Dennoch ist eine Lehre aus dem diesjährigen Gemeinschaftsangeln
zu ziehen:
Nur wer einen klaren Kopf behält wird Sieger. Kein
Wunder also, dass die "Jungangler" den Alten
den Schneid abkauften. Weiter so!
G.K.
Der Fisch danach
|
[<<] [ < ] [ 1 ] [ 2 ] [ 3 ] [ PDF ] [ top ]
|
|